Die Verwendung von Wachstumshormonen, sei es für medizinische Zwecke oder zur Leistungssteigerung im Sport, ist ein kontroverses Thema. In der Medizin werden sie vor allem bei Kindern mit Wachstumsverzögerungen und Erwachsenen mit bestimmten hormonellen Defiziten eingesetzt. Doch wie sicher sind diese Therapien wirklich?
Medizinischer Nutzen
Wachstumshormone können das Wachstum von Knochen und Muskeln fördern, die Knochendichte verbessern und den Stoffwechsel positiv beeinflussen. Bei Kindern mit chronischen Erkrankungen oder genetischen Störungen kann eine Hormontherapie lebensverändernde Ergebnisse bringen.
Risiken und Nebenwirkungen
Bei unsachgemäßem Gebrauch – etwa durch Überdosierung oder Anwendung bei Menschen ohne medizinische Indikation – können schwerwiegende Folgen auftreten:
Gewichtszunahme und Fettansammlung
Schlechte Blutzuckerregulation, Diabetesrisiko
Veränderungen im Herz-Kreislauf-System (Herzvergrößerung, Blutdruckanstieg)
Gelenk- und Muskelbeschwerden
Krebsvorsorge – insbesondere bei langanhaltender Exposition
Die meisten Risiken lassen sich jedoch reduzieren, wenn die Therapie von Fachärzten überwacht wird. Regelmäßige Bluttests und ärztliche Kontrollen sind entscheidend.
Sportlicher Einsatz
Im Leistungssport werden Wachstumshormone oft missbräuchlich verwendet, um Muskelmasse zu erhöhen oder Regeneration zu beschleunigen. Sportverbände haben klare Verbote erlassen, und die Nichteinhaltung kann zu Suspendierungen sowie Gesundheitsrisiken führen.
Fazit
Wachstumshormone sind nicht per se gefährlich, solange sie medizinisch indiziert, dosiert und von qualifiziertem Personal überwacht werden. Missbrauch – insbesondere für sportliche Zwecke oder ohne ärztlichen Rat – birgt erhebliche gesundheitliche Gefahren. Wer erwägt eine Therapie mit Wachstumshormonen, sollte sich ausführlich informieren und nur unter ärztlicher Aufsicht handeln. Wachstumshormone, auch als menschliches Wachstumshormon (hGH) bekannt, sind körpereigene Proteine, die für das normale Wachstums- und Entwicklungsprozesse im Körper verantwortlich sind. In der medizinischen Praxis werden synthetische Varianten des Hormons häufig zur Behandlung von Wachstumsschwäche bei Kindern oder zum Ausgleich hormoneller Defizite bei Erwachsenen eingesetzt. Dennoch birgt die Anwendung von hGH auch Risiken und Nebenwirkungen, insbesondere wenn das Hormon außerhalb ärztlicher Kontrolle verwendet wird.
Ist Wachstumshormone gefährlich?
Die Gefahr von Wachstumshormonen ergibt sich vor allem aus der potenziellen Überdosierung und dem Missbrauch des Hormons. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Flüssigkeitsretention, die zu Ödemen in Armen, Beinen oder im Gesicht führen kann, sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Bei längerer Einnahme kann es zu einer Erhöhung des Blutdrucks kommen, was wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Darüber hinaus zeigen Studien, dass ein chronisch erhöhter hGH-Spiegel die Insulinsensitivität beeinträchtigen kann und somit das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht.
Ein weiteres ernstzunehmendes Problem ist die mögliche Förderung von Tumoren. Wachstumshormone fördern Zellteilung und können dadurch das Wachstum bereits vorhandener Krebszellen beschleunigen oder die Entstehung neuer Tumore begünstigen. Besonders bei Menschen mit genetischen Prädispositionen für Tumorerkrankungen kann dies lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund ist eine engmaschige ärztliche Überwachung unerlässlich, wenn hGH therapeutisch eingesetzt wird.
Wie lange kann man Wachstumshormone geben?
Die Dauer der Anwendung hängt stark vom individuellen Befund und dem zugrunde liegenden Problem ab. Bei Kindern mit einem diagnostizierten Wachstumsdefizit wird die Therapie in der Regel bis zum Abschluss des Knochenwachstums, also etwa bis zur Pubertät, fortgeführt. Der Arzt legt den Behandlungsplan fest und überwacht regelmäßig das Wachstum sowie mögliche Nebenwirkungen durch Bluttests und bildgebende Verfahren.
Bei Erwachsenen, die hGH aus hormonellen Gründen benötigen – beispielsweise bei einer Hypopituitarismus-Störung – kann die Therapie lebenslang nötig sein. In solchen Fällen wird die Dosierung individuell angepasst, um eine Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Wenn das Wachstumshormon jedoch ohne medizinische Indikation oder zur Leistungssteigerung im Sport verwendet wird, ist die Dauer unkontrolliert und potenziell gefährlich. Hier besteht ein erhöhtes Risiko für langfristige Komplikationen wie Herzinsuffizienz, Diabetes und Tumorerkrankungen.
Wie kann ich noch größer werden?
Eine echte Körpergröße nach der Pubertät zu erhöhen, ist biologisch kaum möglich, da die Wachstumsfugen (Epiphysen) in den Knochen bereits verschlossen sind. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die das Wachstum optimal unterstützen können:
Ernährung – Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Eiweiß, Calcium, Vitamin D und Spurenelementen wie Zink und Magnesium fördert die Knochengesundheit und kann bei Kindern das volle genetische Potenzial ausschöpfen.
Regelmäßige körperliche Aktivität – Sportarten, die Dehnungen und Sprungbewegungen beinhalten (z. B. Basketball, Volleyball), können die Knochenstärke erhöhen und den Wachstumshormonspiegel anregen, solange die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist.
Ausreichend Schlaf – Während des Tiefschlafs wird vermehrt Wachstumshormon ausgeschüttet. Ein regelmäßiger 7-8-Stunden-Schlaf pro Nacht unterstützt dieses natürliche Verfahren.
Vermeidung von Risikofaktoren – Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Drogen können die Hormonproduktion beeinträchtigen und sollten vermieden werden.
Falls ein medizinisches Wachstumshormon erforderlich ist, muss die Therapie ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Der Arzt entscheidet über Dosierung, Dauer und Überwachung, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und eine sichere Behandlung zu gewährleisten. Jede abweichende Anwendung birgt erhebliche Risiken für Gesundheit und Lebensqualität.