Scorsese weiß, wie es da zugeht; er zeigt, wie Killer Killer mit dem Baseballschläger totschlagen, wie Trickfalschspielern die Hände mit dem Hammer zertrümmert werden, wie Gegnern Geständnisse buchstäblich aus dem Kopf gepreßt werden. Kaum eine zweite Institution zeigt die Schattenseiten des Kapitalismus in ähnlicher Deutlichkeit. Die hinter virtuosen filmischen Einfällen verborgene unmelodramatische Genauigkeit dieses Porträts verweigert sich rein emotionalem Zugang und macht den Film für das Publikum schwerer konsumierbar. Im Film wird McGee als ehemalige Prostituierte gezeigt, die nach ihrer Eheschließung weiterhin Kontakt zu ihrem ehemaligen Freund hält, der im Film auch als ihr ehemaliger Zuhälter bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang wurde den Filmemachern vorgeworfen, die Rolle von McGee im Vergleich zur realen Person und ihrem Verhältnis zu Rosenthal negativer dargestellt zu haben, als es tatsächlich der Fall war. So hatte beispielsweise Geraldine McGee (im Film als Ginger dargestellt) insgesamt drei Kinder, zwei mit Frank Rosenthal und eines mit ihrem langjährigen Freund Lenny Marmor. Wieder freigelassen, verliert sie wegen ihrer Drogensucht innerhalb kurzer Zeit das gesamte Geld und wird schließlich in Los Angeles ermordet, indem man ihr eine Überdosis verabreicht. Nicky – ohnehin vom eigenen „Lotterleben" angeschlagen – müsste um sein Leben fürchten. Vom Leben in Reichtum, Untätigkeit und Luxus gelangweilt, wird Ginger immer unzufriedener und unglücklicher, verfällt Alkohol und anderen Drogen, vernachlässigt die gemeinsame Tochter und geht zuletzt mit Nicky eine Affäre ein. Die Bosse haben nun genug von dessen Eskapaden und lassen ihn und seinen Bruder mit Baseballschlägern in einem Maisfeld brutal zusammenschlagen und bei lebendigem Leibe begraben. Casino ist ein Kriminalfilm-Drama aus dem Jahr 1995 des Regisseurs Martin Scorsese, der das Drehbuch zusammen mit Nicholas Pileggi schrieb. Die Entwicklung ihrer Figur führt vor Augen, wie sich dieser Mythos von Las Vegas verändert und schlussendlich sein hässliches Gesicht zeigt, wenn er den Menschen arm und abhängig wie eine verbrauchte Hülle ausspuckt. Passend dazu inszeniert Scorsese in Zusammenarbeit mit Kameramann Robert Richardson das Casino an sich als fantastische Illusion von Erfolg und Glück, in welchem in Wahrheit nichts dem Zufall überlassen wird. Von Gewinnern und VerlierernFür ihre insgesamt achte Zusammenarbeit ließen sich Regisseur Martin Scorsese und Schauspieler Robert de Niro vom Leben des Glücksspielers Frank „Lefty" Rosenthal inspirieren, der mehrere sehr erfolgreiche Casinos in Las Vegas, darunter das Stardust, leitete und Verbindungen zu Chicagoer Unterwelt unterhielt. Martin Scorsese schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Pileggi und setzte damit seine Zusammenarbeit nach Goodfellas fort. Wie in einem Casino, in dem die Verführung des schnellen Gewinns lockt, zeigt Scorsese in diesem Film, wie die Gier zum unausweichlichen Ruin führt. Der Film zeigt, wie Sam „Ace" Rothstein, brillant gespielt von Robert De Niro, die Kontrolle über das Tangiers Casino übernimmt und damit der Mafia zu ungeahnten Gewinnen verhilft. Der gesamte restliche Teil wurde von den beiden improvisiert und somit immens von den Schauspielern mitgestaltet. Kameramann Robert Richardson filmte in Las Vegas und Umgebung. Ungeachtet der Tatsache, das es nur ein Film ist, haben auch echte Spielcasinos Altersfreigaben für die Teilnahme. Martin Scorsese als Regisseur leistete in „Casino" gute Arbeit über eine Länge von 178 Minuten Spielfilmzeit. Der Kriminalfilm „Casino" aus dem Jahre 1995 spielt in Las Vegas während der 70er Jahre. Für seinen hochkarätig besetzten Gangsterfilm „Departed – Unter Feinden" wurde Scorsese 2006 erstmals mit einem Oscar als bester Regisseur ausgezeichnet. Auch die weiteren Rollen sind glänzend besetzt mit Joe Pesci und James Woods; eine großartige Leistung zeigt Sharon Stone, für deren Rolle ursprünglich Madonna vorgesehen war.