Growth Hormone (GH) wird seit Jahrzehnten eingesetzt, um verschiedene Erkrankungen zu behandeln, die mit einem Mangel an natürlichem Hormon einhergehen. Zu den häufigsten Indikationen zählen:
Verhinderung von Wachstumsmalformationen bei Kindern mit GH-Defizienz
Unterstützung des Wachstums bei chronischen Nierenerkrankungen oder nach Krebsterkrankungen
Behandlung von Laron-Syndrom (insbesondere im Kindesalter)
Verbesserung der Muskelkraft und Knochenminerale in älteren Menschen
Wirkungsweise
GH bindet an spezifische Rezeptoren auf Zelloberflächen, wodurch Signalwege aktiviert werden, die die Proteinsynthese, Zellteilung und den Stoffwechsel fördern. Durch diese Effekte erhöht sich das Körperwachstum, die Fettverbrennung steigt und die Knochenmineraldichte verbessert sich.
Dosierung und Verabreichung
Die Gabe erfolgt in der Regel subkutan (unter die Haut) mittels einer Injektionspumpe oder -spritze. Die Dosis wird individuell angepasst – Kinder erhalten pro Kilogramm Körpergewicht ein bestimmtes Milligramm, während Erwachsene oft eine niedrigere Dosierung benötigen.
Nebenwirkungen und Risiken
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
Ödeme (Wasseransammlungen)
Kopfschmerzen
Gelenkschmerzen
Insulinresistenz
Langfristige Nutzung kann das Risiko für Tumorwachstum erhöhen, weshalb regelmäßige ärztliche Kontrollen notwendig sind.
Rechtlicher Status
In vielen Ländern ist GH nur mit ärztlichem Rezept verschreibbar. Die Missbrauchsgefahr – besonders im Sportbereich – hat zu strengen Kontrollen und Kontroversen geführt. Sportverbände verbieten die Einnahme von Wachstumshormonen, um Fairness sicherzustellen.
Fazit
Wachstumshormone bieten eine wirksame Therapie bei spezifischen Defiziten, erfordern jedoch sorgfältige Überwachung und individuelle Dosierung. Bei korrekter Anwendung können sie das Leben von Patienten mit hormonellen Störungen erheblich verbessern. Wachstumshormon (Human Growth Hormone, HGH) wird seit den 1980er Jahren als Medikament eingesetzt, um verschiedene medizinische Zustände zu behandeln, bei denen ein Mangel an körpereigenem Wachstumshormonen vorliegt oder das Wachstum und die Regeneration von Geweben gefördert werden soll. In der klinischen Praxis wird es vor allem für Kinder mit Wachstumsretardierung aufgrund genetischer Erkrankungen wie dem Marfan-Syndrom oder der Prader-Willi-Diagnose verwendet. Ebenso kommen HGH-Infusionen bei Erwachsenen zum Einsatz, die an einem schweren Wachstumshormonmangel leiden, etwa nach einer Hypophysenoperation oder durch bestimmte Tumore.
Die Nebenwirkungen von Wachstumshormonen sind vielfältig und hängen stark von Dosierung, Dauer der Behandlung und individuellen Faktoren ab. Zu den häufigsten unerwünschten Effekten zählen Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Schwellungen an den Injektionsstellen. Insbesondere bei höheren Dosen kann es zu einer Flüssigkeitsretention kommen, die sich als Ödeme in Armen, Beinen oder im Gesicht äußert. Metabolische Veränderungen sind ebenfalls möglich; HGH kann die Blutzuckerwerte erhöhen und damit das Risiko für Typ-2-Diabetes steigern. In seltenen Fällen kommt es auf lange Zeiträume an zu einer erhöhten Wachstumsrate der Knochen, was bei Kindern zu einer übermäßigen Körpergröße führen kann. Bei Erwachsenen besteht ein geringeres Risiko für Übergrößenprobleme, jedoch können sich Herzmuskeln vergrößern (Hypertrophie), wenn die Gabe nicht sorgfältig überwacht wird.
Neben diesen klassischen Symptomen gibt es auch seltenere, aber schwerwiegendere Komplikationen. Dazu gehören allergische Reaktionen auf das Medikament selbst oder auf Bestandteile des Lösungsmittels, zum Beispiel Schwellungen im Gesicht oder Atembeschwerden. Auch Tumorwachstum kann in extremen Fällen gefördert werden, da HGH ein mitwachstumsförderndes Signal ist; daher wird die Gabe bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Krebs strikt vermieden.
Wann helfen Wachstumshormone? Die Therapie zeigt ihre Wirkung am stärksten bei Kindern, deren Körper noch nicht vollständig entwickelt sind. Bei einem genetisch bedingten Wachstumsmangel kann HGH das Wachstum um mehrere Zentimeter pro Jahr steigern und damit die Körpergröße in ein normales Spektrum bringen. In der Erwachsenenmedizin wird HGH eingesetzt, wenn ein signifikanter Mangel vorliegt, der zu einer Abnahme von Muskelmasse, einer Zunahme von Fettgewebe oder zu kognitiven Beeinträchtigungen führt. In beiden Fällen ist eine genaue Diagnostik entscheidend: Bluttests zur Bestimmung des HGH-Spiegels sowie bildgebende Verfahren können die Notwendigkeit und den optimalen Einsatz der Therapie festlegen.
Die Wahl des Injektionsortes spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für das Risiko von Nebenwirkungen. Die häufigsten Stellen sind der Unterbauch, die Oberschenkelmuskulatur oder die Gesäßmuskeln. Der Bauch bietet dabei die größte Fläche, was die Verteilung des Hormons erleichtert und die Wahrscheinlichkeit von lokalen Reizungen verringert. Im Vergleich dazu kann die Injektion in den Oberschenkel zu einer höheren Schwellung an der Injektionsstelle führen, da das Gewebe dort dichter ist. Beim Gesäß gilt es besonders vorsichtig zu sein, weil die Nerven und Blutgefäße dort dichter verlaufen; eine falsche Technik kann zu Nervenschäden oder Blutergüssen führen.
Zur Minimierung von Nebenwirkungen sollten Patienten regelmäßige Kontrollen bei ihrem Endokrinologen durchführen lassen. Die Dosierung wird oft zunächst niedrig angesetzt und schrittweise erhöht, um die Verträglichkeit des Körpers abzuschätzen. Zudem wird empfohlen, die Injektionsstelle zu wechseln, um lokale Irritationen zu verhindern. Bei Anzeichen von metabolischen Störungen wie Blutzuckeranstieg sollte sofort der Arzt informiert werden, damit gegebenenfalls die Dosierung angepasst oder alternative Therapien in Betracht gezogen werden können.
Insgesamt bietet HGH als Medikament eine wichtige Option für Menschen mit Wachstumshormonmangel, doch ist seine Anwendung eng überwacht und nur unter ärztlicher Aufsicht zulässig. Die potenziellen Nebenwirkungen reichen von milden lokalen Beschwerden bis hin zu systemischen Effekten wie Diabetes oder Herzveränderungen; daher ist die sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko entscheidend für eine erfolgreiche Therapie.